Alles begann vorletzte Woche ziemlich harmlos: Katharina kam nach Hause und berichtete, dass ihre Lehrerin krank sei. Im Laufe der Woche fehlten
immer mehr SchülerInnen der Klasse, bis es am Mittwoch dieser Woche Katharina erwischte und sie zuhause bleiben musste. Fieber, starker Brechreiz, Durchfall waren die Symptome, die wir bald gut kennenlernen sollten.
Am Donnerstag war auch Judith krank im Bett. Bereits am Mitwoch war ein Plenartag und ich fühlte mich furchtbar schlecht. Aber meine erste Rede im Plenum wollte ich nicht verpassen und so raffte ich meine letzte Kraft zusammen und sprach zum Thema „Behindertes Kind als Schadensfall“. Bei der Rede ging es mir äußerst schlecht. Immer wieder musste ich absetzen, Kraft schöpfen um die richtigen Worte laut hervorzubringen. Am Donnerstag war ich so erschöpft, dass ich etwas länger schlafen musste. Ich führte es auf die Erschöpfung des Vortages zurück.
Donnerstagnachmittag brach die Epidemie voll aus: Die Morgenassistentin wurde im Parlament bei einer Besprechung plötzlich kreideweiß, musste erbrechen und legte sich erschöpft auf ein Sofa. Auch ich bekam heftigen
Brechreiz und konnte mich kaum noch konzentrieren. Zum Glück kam um 15 Uhr die Assistentin-Ablöse. Doch auch die neue Assistentin wurde eine Stunde später kreidebleich, rannte entsetzt aufs Klo. Der Virus hatte zugeschlagen. Ich rief die anderen Assistentinnen durch, ob sie einspringen können. Dabei stellte sich heraus, dass weitere drei Assistentinnen krank im Bett waren. Eine noch gesunde Assistentin konnte jedoch kommen.
Die kleinen Viren hatten unser ganzes System ziemlich zum Wackeln gebracht. An dieser Stelle alles Gute den erkrankten Assistentinnen.
Gute Besserung!
Letzte Meldung: Heute bekam ich ein SMS von einer Assistentin, die Freitag und Samstag eingesprungen ist. Sie liegt jetzt auch im Bett und schrieb: „Lieber Franz-Joseph, ob Du es glaubst oder nicht, mich hats jetzt auch erwischt. Mir ist schlecht und ich hab Durchfall. Is wohl nix mit den nächsten zwei Wochen Dienst.“