Am Tag des Herren sollte man sich eigentlich ruhen und schon gar nicht fernsehen. Heute zum Frühstück habe ich aber doch die Pressestunde mit dem Präsidentschaftskandidaten Rudolf Gehring gesehen. Da ist mir die Semmel fast im Hals stecken geblieben. Die Abtreibungen als „Kinder-Caust“ zu bezeichnen (Ableitung von Holocaust) ist jenseits und strikt abzulehnen. Über diesen Vergleich kann man nicht einmal diskutieren. Anstatt eine Aufhebung der Fristenregelung zu fordern, sollte eher über den Ausbau der Beratung und Unterstützungsmaßnahmen für werdende Eltern nachgedacht werden. Auch wenn vor dem Ministerrat und vor Nationalratssitzungen die Politiker ein Vater unser beten sollen, frage ich mich, wo die Trennung zwischen Staat und Kirche ist. Da halte ich es wie Staatssekretäring Christine Marek, die in einem Kurier-Interview gesagt hat: „Gehring hat mit seinen Ansichten in der ÖVP nichts verloren.“ Er ist ja auch vor einigen Jahren ausgetreten.
Jetzt habe ich am Tag des Herren politisiert. Zum Glück habe ich heute nur grünen Tee getrunken, so bin ich etwas müder und gelassener.
April 11, 2010