Der Plastiksessel. Als ich auf der Universität Klagenfurt zu studieren begann, hatte ich ein Problem: Ich rutschte immer vom Plastiksessel. In der Schule hatte ich einen eigenen gepolsterten Bürosessel, auf dem ich gut sitzen konnte. Was sollte ich tun? Da Studium wegen dieser Lappalie aufgeben? Eigentlich war Sitzen schon eine Grundvoraussetzung für das Studium. Ich hüpfte auf meinen Krücken kurzentschlossen ins Sekretariat meiner Studienrichtung Germanistik und beschrieb das Problem.

Man fand auch tatsächlich eine Lösung: Ich gab den Plan meiner Vorlesungen im Sekretariat ab und der Portier der Universität schob mir zu den angegebenen Zeiten einen Bürosessel in den Hörsaal. Damit hatte ich natürlich auch die Verpflichtung übernommen immer anwesend zu sein. Was ich auch einhielt. Allerdings kam ich immer eine Viertelstunde zu spät. Die Vorlesungen hatten immer schon begonnen als die Türe aufging und ich mit meinen Krücken zu einem Sitzplatz klapperte. Hinter mir rumpelte der Bürosessel laut nach. Der Portier redetet mit mir immer in normaler Lautstärke: „Soll ich den Sessel ein wenig nach links oder rechts schieben? Passt es so? Brauchst du noch einen Stift zum Schreiben?“ Wir hatten die volle Aufmerksamkeit des Hörsaals. War mir zwar peinlich, aber es gelang mir nicht, das nächste Mal früher zu kommen.