Das Leben annehmen und gestalten

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Der Albtraum

Bregenz im Juli: Ein Albtraum wird Wirklichkeit. Ich erwache plötzlich aus meinem Schlaf und bekomme keine Luft. Tatsächlich keine Luft, nicht nur wenig. Tausend Gedanken rauschen mir durch den Kopf. Oder sind es meine Ohren, die rauschen? Der Mangel an Sauerstoff macht sich durch Ohrenrauschen bemerkbar. Verzweiflung rast in mir hoch. Meine Frau Judit ist nicht da. Ich bin in einem Hotelzimmer in Bregenz. Doch nicht weit von mir entfernt schläft die Assistentin Klara. Ich schnalze mit der Zunge, das geht auch ohne Luft. Das Schnalzen dürfte ziemlich laut und eindringlich gewesen sein, denn sofort wacht sie auf. Sie erfasst, dass ich Probleme mit der Luft habe und will automatisch die Atemkanüle vom Schleim absaugen. Doch ich schüttle den Kopf. Das ist es nicht, denk ich mir.

Erinnerungen an New York werden wach. Als ich beim Ausstieg aus dem Flugzeug plötzlich auch keine Luft mehr bekommen habe. Damals hat sich die Atmenkanüle in der Luftröhre verdreht. Vermutlich war das auch jetzt passiert. Kanülenwechsel wie damals? Meine Lunge schreit nach Luft und das Ohrensausen wird stärker. Wie lange hat man Zeit? 3 Minuten. Wie viel war schon vergangen? Klara fragt, ob sie mich bebeuteln soll. Ich nicke. Sie greift nach dem Ambubeutel, mit dem sie mich mechanisch beatmen kann. Sie drückt auf den Beutel, es funktioniert. Durch den starken Luftdruck füllt sich meine Lunge. Endlich wieder Luft! Nach 2 Minuten bebeuteln beruhigt sich mein Körper wieder und ich lächle.

Meine Oma hat immer gesagt: „Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“. Das ist wirklich so, man muss das Lichtlein nur sehen, erkennen und annehmen. Ein Urvertrauen, das man entwickeln und stärken muss.

Klara ist natürlich ein sehr helles Licht. Nomen est Omen 🙂 (Klara vom lat. Wort clarus, „die Leuchtende“)