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Wie war/ist es für Sie, Ihre immer schlimmer werdende Beeinträchtigung nur beobachten zu können und eigentlich nichts dagegen machen zu können?

Es ist immer schwierig sich auf neue Einschränkungen einzustellen. Es war eine große Tragödie für mich, als ich vor 10 Jahren plötzlich meine Hände nicht mehr bewegen konnte. Mit meinen Händen machte ich alles: Ich bewegte mich auf Krücken fort, aß, putze meine Zähne und schrieb am Computer. Es war für mich ein großer Verlust, nicht mehr selbst schreiben zu können. Das Schreiben ist meine beste Ausdrucksmöglichkeit. Aber ich fand einen neuen Weg: Ich diktierte die Texte meiner Assistentin. Das war eine ganz andere Art zu schreiben und ich wusste nicht, ob mein Stil gleich bleiben wird. Es funktionierte. Ich war ganz glücklich! 

 

Gibt es in Ihrem Leben Situationen in denen Sie lieber gesund als beeinträchtigt wären?

Ich würde gerne tanzen!

 

Was fiel Ihnen am schwersten zu akzeptieren?

Als sich vor 10 Jahren plötzlich mein Sehvermögen verschlechterte, stürzte für mich ein großer Teil der Welt ein. „Nicht das auch noch!“, dachte ich mir. Ich konnte schon die Beine und Hände nicht bewegen, die Welt nicht mehr so wahrnehmen zu können, betrübte mich. Ich konnte den Menschen nicht mehr in die Augen blicken und damit, so schien mir, nicht mehr in ihre Seele.

Rund um mich verschwamm die Welt in Nebel. Ich dachte mir: „Dieser Nebel darf nicht in deinen Kopf einziehen!“ Und das ist mir zum Glück gelungen.