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Wer hilft Ihnen im Leben?

Gott. Ich glaube an eine positive Kraft und das stärkt meinen Optimismus und lässt mich zuversichtlich in den Tag rollen.

 

Wo/wie schlafen Sie? Liegen? Sitzen?

Im Rollstuhl schlafe ich nur, wenn ich besoffen bin :-). Aber das war zuletzt in meiner Studentenzeit. Ich schlafe in meinem Bett auf der Seite und werde mit 24 Polstern und Fellen königlich gebettet. Da ich mich nicht bewegen kann, ist es besonders wichtig, dass ich gut und nicht auf Falten liege, die Druckstellen verursachen können. Meine AssistentInnen machen das hervorragend und ich schlafe tief und fest, wie auf einer Wolke.

 

Wie ist es ohne Maschine nicht atmen zu können?

Ich atme 24 Mal pro Minute, das sind 1.440 Atemzüge pro Stunde und 34.560 pro Tag. Und das 365 Tage im Jahr, was bedeutet dass mein Beatmungsgerät mir 12.614.400 Mal im Jahr Luft gibt. Eine unvorstellbare Leistung für einen technischen Apparat. Ich lebe jetzt 9 Jahre mit dem Beatmungsgerät und es ist ein selbstverständlicher Teil von mir geworden. Ich habe mich auf den Rhythmus der Maschine eingestellt und sie sich wohl auch auf meinen. Ich lebe durch sie und sie durch mich. BFF :-).

 

Wie konnten Sie es akzeptieren?

Am Anfang war es ganz schwierig. Ich bin schwer damit zu Recht gekommen, dass mein Leben von einer Maschine abhängt. Ich hörte immer auf das Surren des Gerätes und erwartete im nächsten Moment, dass es ausfallen würde. Ist aber nie passiert, es ist wirklich ein tolles Gerät.

 

Wo wohnen Sie? In einem Heimat!

Das Wort „Heimat“ ist lustig. Wer mich das erste Mal sieht, würde wohl wirklich erwarten, dass ich in einem Pflegeheim lebe. Aber meine Heimat ist meine Wohnung, bei meiner Familie. Sie ist barrierefrei gestaltet, das heißt, dass ich in die Wohnung entweder über einen Lift oder über eine Rampe von außen komme. In die Dusche kann ich ohne Schwellen hineinrollen, mein Bett ist höhenverstellbar. Und das wichtigste: Es gibt in unserer Wohnung unzählige Steckdosen :-).