Der Körper erzählt uns einiges. In der Früh hab ich oft das Gefühl, dass er gar nichts sagt oder schweigt. Erst wenn mich die Assistentin ordentlich gedehnt, gestreckt und zurecht gebogen hat, beginnt er wieder zu funktionieren. 🙂

Berührt werden kann gut tun aber auch Schmerzen bereiten. Berührungen sind wichtig um die Nähe des anderen zu spüren. Körper ist auch Geist und Seele. In der neuen Ausgabe der Zeitschrift Behinderte Menschen gibt es einen spannenden Schwerpunkt zum Thema „Die Erzählungen des Körpers“:

„Anna ist sehr unruhig. Sie bewegt ihre Arme und ihre Augen von einer Seite zur anderen. Sie weint nun schon seit einigen Stunden und gibt immer wieder laute Schreie von sich … Bevor ich meine Hand sanft und vorsichtig in Höhe ihres Zwerchfells lege, sage ich: ‚Anna, ich lege meine Hand auf deinen Bauch. Wenn du das nicht magst, dann lege ich meine Hand sofort weg.‘ Ich achte auf ihre Reaktionen und schließe selbst die Augen, versammle mich in mir und versuche, einfach jetzt hier zu sein, wo ich bin, so dass sich Stille in mir ausbreiten kann … Es dauert nicht lange und Anna ist mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei meiner Berührung … Ich ermögliche durch meine absichtslose Haltung ihr und mir das Betreten eines zwischenleiblichen, intersubjektiven Raumes. Denn meine Haltung ist eine Haltung der Akzeptanz der Intensität der Rhythmen der Strukturen. Es ist eine Haltung, welche an Resonanz interessiert ist, die jedoch Anna ihren Raum, ihre Art der Selbstkontrolle belässt …“

Nähere Infos hier: Link zur Ausgabe