Öffentliche Sitzung der Bioethikkommission scheinbar unter Ausschluss von Rollstuhlfahrern. Ich komme nicht über die Stufen im Bundeskanzleramt! Mir wird gesagt, dass sich schon einige „normale Rollstuhlfahrer“ über die Stufen getragen haben. Das Problem sei ich, mit meinem Elektrorollstuhl.
Ich bin ein einsamer Zuhörer auf der Galerie. Das war die einzige Möglichkeit die Sitzung zumindest weitab und ohne Mitspracherecht mitzuverfolgen. Wer über Sterbehilfe diskutiert, muss zuerst für die gleichberechtigte Teilhabe sorgen!
Professor Borasio (Ein Münchner Palaliativmediziner, der jetzt in der Schweiz an der Klinik in Lausanne, die erste Klinik in der Schweiz und vermutlich in Europa, wo Beihilfe zum Suizid als ärztliches Service angeboten wird, arbeitet.) : „Assistierter Suizid vermeidet Suizid“. Eine absurde Argumentation.
Ines de Beaufort (Sie stand und steht an der Wiege der Niederländischen Euthanasiebewegung und Gesetzgebung. Sie war eine gute Freundin der früheren Justizministerin Else Borst, die das Euthanasiegesetz in den Niederlanden politisch durchgekämpft hat und nach der Abstimmung fast blasphemisch meine “es ist vollbracht”.): „Es gibt viele Möglichkeiten zu sterben, ein Weg ist Euthanasie“. Das zu hören tut weh, auch angesichts unserer Geschichte und der Entwicklung in den Niederlanden.
Der Schatten rechts oben bin ich. Jetzt ist Podiumsdiskussion im Plenum, aber ich bin weggesperrt. Die Mitarbeiterin der Ethikkommission meinte angesichts der zwei Stufen und meinem Elektrorollstuhl, dass sie mit diesem massiven Problem (das ich offensichtlich darstelle) nicht gerechnet haben.
Ich war sehr enttäuscht, um nicht zu sagen entsetzt, dass man nicht daran denkt, behinderte Menschen an der Veranstaltung teilhaben zu lassen.