Meine Assistentin Katja kam heute mit Sternen in den Augen zum Dienst.
Am Vormittag hatte sie in einem Kurs stundenlang meditiert und versucht an nichts zu denken. Was überaus anstrengend ist, wie sie mir versicherte. Wie denkt man an Nichts? 3 Wege führen zur Erleuchtung:

Weg 1: Man sitzt im Schneidersitz bzw. Lotussitz mit halboffenen, weichen Augen und lässt die Luft durch die Nase einströmen, die Lungen füllen und zuletzt den Bauchraum (Hara). Dann strömt die Luft wieder aus der Nase heraus. Rein, raus, rein, raus. Jeder Atemzug wird gezählt, immer von 1 bis 10 und dann wieder von Neuem beginnend. Und irgendwann zwischen 1 und 10 ist man dann im Nichts.

Weg 2: Man meditiert im Gehen. Beim Einatmen hebt man den Fuß, beim Abstellen atmet man wieder aus. Die Augen ebenfalls halb geöffnet (spätestens jetzt weiß man warum) Und an woran denkt man? Man denkt dabei, dass man an Nichts denkt. Ich gehe, darum bin ich. Das reicht.

Weg 3: Meditieren im Gesang. Durch einen Trance-artigen Gesang
(Sutra), den man begleitet von einem Mokugyo (Klangschale) wiederholend singt, löst man sich von den Gedanken und kippt in das Nichts.

Für mich ist das alles wohl schwer machbar. Schon mit dem Sitzen und gehen habe ich Probleme. Wenn es mir auch gelänge mein ganzes Gehirn zu entleeren, hätte ich Angst dabei etwas Wichtiges zu vergessen. Ich kann ja keine Notizen zur Gedächtnisstütze niederschreiben.