Die Stimme





Mit dem Atemgerät neu geboren.


Ich krächze meine Stimme suchend.


Viel Schleim, danach ein leises „A“.


Räuspern, schlucken, würgen, gurgeln.


Ich im Beatmungstango.


Erste Worte, erste Sätze, eine neue Stimme.


Reden im Takt der Beatmungsmaschine.





Im Tracheostoma (Schnitt im Hals) steckt eine Atemkanüle, die man „zucuffen“ kann. Das heißt am Ende der Atemkanüle befindet sich ein kleiner Luftballon, der von außen mit Luft gefüllt werden kann oder der mit Hilfe einer kleinen Spritze wieder entleert werden kann. Cuffen ist für die Beatmung ideal, da keine Luft entweichen und die Beatmungsmaschine ihre Wirkung voll entfalten kann. Wenn man gecufft ist, hat das aber einen großen Nachteil, man kann nicht sprechen da auch keine Luft zu den Stimmbändern kommt.

Das obenstehende Gedicht habe ich geschrieben, als ich im Spital das erste Mal entcufft worden bin. Die Beatmungsmaschine hat Luft in meine Lunge gepumpt und ich wusste im Mund gar nicht wohin mit all der Luft. Von Sprechen war erst gar nicht die Rede. Reden können, mit anderen Menschen kommunizieren ist aber äußerst wichtig!

Meine Conclusio und Botschaft aus dieser ersten Zeit: Patientenverfügungen sind äußerst wichtig. Der Lebenswunsch ist oft vorhanden, wo er nicht erwartet wird!